AK warnt: Kaffee, Brot & Co. werden immer teurer

Lebensmittelexplosion: Günstige Produkte kaum noch leistbar.

Kaffee, Orangensaft, Brot & Co. kosten bis zu 57 Prozent mehr als im Vorjahr.

Wer glaubt, die Teuerungswelle bei Lebensmitteln hätte sich etwas beruhigt, irrt gewaltig: Laut AK Preismonitor verteuern sich die billigsten Lebensmittel in Österreich weiter kräftig. Von Kaffee über Orangensaft bis hin zu Brot – die Preiserhöhungen sind deutlich spürbar und belasten vor allem Geringverdiener, Familien, Junge und Ältere.

So teuer sind die Lebensmittel jetzt

Der Einkaufskorb mit 40 günstigsten Lebensmitteln und einigen Reinigungsmitteln kostet im September 2025 knapp 82 Euro, ein Rekordpreis im Jahresvergleich! Im Vorjahr lag der Korb noch bei rund 76 Euro, das entspricht einem Anstieg von 8,2 Prozent. Besonders auffällig: Supermärkte sind im Schnitt teurer als Diskonter, mit einem Unterschied von plus 7,8 Prozent.

Die größten Preissprünge bei einzelnen Produkten im Vergleich zum Vorjahr (gerundet):

  • Bohnenkaffee: +57 %

  • Tafelessig: +41 %

  • Orangensaft: +36 %

  • Vollmilchschokolade: +23 %

  • Mischbrotwecken: +12 %

  • Vollmilch: +8 %

  • Penne-Nudeln, Tomaten: +7 %

Während 13 der 40 Produkte leicht günstiger wurden (zum Beispiel Duschgel, minus knapp 17 %), zeigen 22 Produkte drastische Preisanstiege, allen voran der Bohnenkaffee. Fünf Produkte blieben preislich stabil, darunter Teebutter, passierte Tomaten und Mehl.

Teuerungswelle seit 2021: Alarmierend

Seit September 2021 explodierten die Preise regelrecht. Damals kostete ein Einkaufskorb noch rund 51 Euro – heute sind es fast 82 Euro, eine Steigerung von 60 Prozent. Einzelne Beispiele verdeutlichen die Dimension der Teuerung:

  • Orangensaft: +157 %

  • Bohnenkaffee: +151 %

  • Penne-Nudeln: +103 %

  • Mehl: +88 %

„Gerade Geringverdiener, Familien, Junge und Ältere greifen zu günstigen Produkten – die sie sich jetzt kaum noch leisten können“, betont AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Gefordert eine Anti-Teuerungskommission, die die Preissteigerungen entlang der Wertschöpfungskette analysiert und Maßnahmen gegen ungerechtfertigte Preiserhöhungen vorschlägt.

Wo wurden die Preise erhoben?

Die AK analysierte im September 2025 die Grundpreise von 40 Lebens- und einigen Reinigungsmitteln in sieben Wiener Supermärkten (Billa, Billa Plus, Spar, Interspar) sowie bei Diskontern (Hofer, Lidl, Penny) jeweils in drei Filialen. Die Untersuchung zeigt klar: die Preiserhöhungen sind flächendeckend und betreffen alle Konsument:innen.

Preissteigerungen im Alltag enorm spürbar

Die Teuerungen treffen vor allem Menschen, die auf günstige Produkte angewiesen sind. Wer aufmerksam einkauft, kann durch Preisvergleiche zwischen Supermarkt und Diskonter noch etwas sparen, doch die Belastung bleibt spürbar. Die Forderung nach bundesweiten Maßnahmen gegen die Preisexplosion ist daher mehr als berechtigt.

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Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]