Fernwärmepreise in Österreich: Wien liegt unter den günstigsten Tarifen

Fernwärmevergleich: Preisunterschiede von über 200 Prozent.

Fernwärmepreise im Vergleich: Wien vorne bei Leistbarkeit.

Die Preise für Fernwärme in Österreich variieren teils dramatisch von Stadt zu Stadt. Eine aktuelle Analyse der Österreichischen Energieagentur (AEA) auf Basis der Transparenz-Plattform waermepreise.at zeigt: Arbeitspreise, Grund- und Leistungspreise unterscheiden sich teilweise um mehr als 200 Prozent. Damit wird deutlich, wie unterschiedlich die Haushalte in Österreich beim Heizen zur Kasse gebeten werden.

Warum Fernwärmepreise so stark schwanken

Die Unterschiede liegen unter anderem an:

  • Verwendeten Energieträgern: Fernwärme aus erneuerbaren Quellen oder Abwärme ist oft günstiger.

  • Netzdichte und Infrastruktur: Dichte Netze können effizienter betrieben werden, während ländliche Netze höhere Kosten verursachen.

  • Kraft-Wärme-Kopplung: Städte, die KWK oder Abwärme aus Industrieanlagen nutzen, können Arbeitspreise senken.

„Die effiziente Nutzung von Energie, so wie wir das in Wien tun, kann auch für Endkund*innen zu niedrigeren Preisen führen. Wien liegt unter den günstigsten Fernwärme-Tarifen Österreichs“, erklärt SPÖ-Wien-Energiesprecher Josef Taucher in einer aktuellen Aussendung.

Wien als Vorreiter

Wien gilt als Vorbild in punkto Fernwärmeversorgung. Die Stadt hat früh auf erneuerbare Energieträger und Kraft-Wärme-Kopplung gesetzt, um Klimaneutralität, Versorgungssicherheit und leistbare Energie zu gewährleisten. Besonders in Zeiten der Energiepreiskrise, ausgelöst durch geopolitische Konflikte wie den Krieg in der Ukraine, zeigt sich der Vorteil dieser Strategie: Die Wiener*innen profitieren von stabilen und relativ günstigen Fernwärmepreisen.

„Leistbare Energie ist ein zentrales Thema. Wenn wir unabhängig von fossilen Brennstoffen aus autoritären Regimen sein wollen, müssen wir den Ausbau erneuerbarer Energien konsequent weiterverfolgen“, so Taucher weiter.

Unterschiede in anderen Städten

Die AEA verglich 63 Fernwärme-Tarife in 14 österreichischen Städten. Das Ergebnis: Während Wien im Vergleich günstig liegt, gibt es andere Städte, in denen die Preise deutlich höher sind. Besonders stark schwanken die arbeitspreisabhängigen Tarife, die den größten Anteil an der jährlichen Heizrechnung ausmachen. Verbraucherinnen und Verbraucher in kleineren Städten oder Gemeinden ohne Zugang zu Abwärme und KWK zahlen oft deutlich mehr.

Transparenz schafft Wettbewerb

Die Plattform waermepreise.at ermöglicht erstmals einen übersichtlichen Vergleich der Tarife und stärkt die Verbraucherrechte. Haushalte können so bewusste Entscheidungen treffen, mögliche Einsparungen erkennen und politischen Druck auf Preistransparenz ausüben.

Die Analyse der Fernwärmepreise macht eines klar: Effiziente Energieversorgung, erneuerbare Energieträger und moderne Netzinfrastruktur zahlen sich nicht nur für die Umwelt aus, sondern auch für die Haushaltskasse.

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Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]