Pensionskürzung beschlossen: Millionen Österreicher betroffen

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Die Bundesregierung hat entschieden: Millionen Pensionisten zahlen ab Juni 2025 höhere Krankenversicherungsbeiträge – mit spürbaren Folgen fürs Einkommen.

Die Entscheidung ist gefallen – und trifft Millionen Menschen in Österreich: Mit dem 27. Mai 2025 hat der Bundesrat grünes Licht für die Sparmaßnahmen der Bundesregierung gegeben. Im Zentrum: eine Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge (KV-Beiträge) für Pensionisten von derzeit 5,1 auf künftig 6,0 Prozent. Ein Schritt, der ab Juni 2025 bereits die Mehrheit der Pensionsbezieher betreffen wird – mit spürbaren Auswirkungen auf deren Netto-Pension.

Weniger Netto vom Brutto: Was die Erhöhung konkret bedeutet

Die Maßnahme wird in zwei Stufen eingeführt: Ab 1. Juni 2025 zahlen alle regulären Pensionisten den erhöhten Beitrag. Nur eine kleinere Gruppe, nämlich Empfänger von Ergänzungszulagen nach dem öffentlichen Pensionsrecht, bleibt bis 1. Jänner 2026 verschont. Laut Berechnungen von finanz.at wird die Erhöhung zu einem durchschnittlichen Pensionsverlust von bis zu 180 Euro jährlich führen.

Zur Veranschaulichung:

  • Männer erhalten im Schnitt 2.428,18 Euro brutto monatlich – künftig bleiben netto nur noch 2.029,32 Euro.

  • Frauen mit durchschnittlich 1.667,58 Euro brutto müssen sich auf rund 1.558,98 Euro netto einstellen.

Das mag auf den ersten Blick nicht dramatisch erscheinen, bedeutet aber gerade für Menschen mit geringen Pensionen eine spürbare Einbuße.

Warum wird gespart – und wie soll entlastet werden?

Grund für die Maßnahme ist ein massives Budgetdefizit, das sich laut Finanzministerium auf rund das Doppelte der ursprünglichen Schätzung beläuft. Allein durch die Anhebung der KV-Beiträge sollen rund 270 Millionen Euro eingespart werden. Doch die Regierung setzt auch auf Ausgleichsmaßnahmen, um besonders betroffene Pensionisten zu entlasten:

  • Die maximale Rückerstattung der Sozialversicherungsbeiträge steigt von 637 auf 710 Euro jährlich.

  • Die Rezeptgebühr wird für 2026 eingefroren, um steigende Gesundheitskosten abzufedern.

  • Künftig sollen auch Medikamente unterhalb der Rezeptgebühr in den Deckel für Selbstbehalte eingerechnet werden.

  • Zwischen 2027 und 2030 soll dieser Deckel zudem von derzeit 2 Prozent auf 1,5 Prozent des Jahreseinkommens gesenkt werden.

Damit setzt die Bundesregierung auf ein Zwei-Säulen-Modell: Einsparungen auf der einen, gezielte Entlastung auf der anderen Seite – allerdings mit der Hoffnung, dass die Balance für viele Haushalte auch tatsächlich spürbar ist.

Was bedeutet das langfristig für die Altersvorsorge?

Die aktuelle Reform zeigt deutlich, dass die Stabilität des Pensionssystems weiterhin eine Herausforderung darstellt. Während demografische Entwicklungen und steigende Gesundheitsausgaben den Druck auf die Sozialsysteme erhöhen, müssen Regierungen einen Spagat zwischen Haushaltsdisziplin und sozialer Gerechtigkeit meistern. Für viele Pensionisten bedeutet das: weniger Netto trotz steigender Lebenshaltungskosten.

Ob die beschlossenen Entlastungen die Belastungen ausreichend ausgleichen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Das Vertrauen in die langfristige Sicherung der Pensionen wird durch Maßnahmen wie diese auf eine harte Probe gestellt.

Fazit: Ein Beschluss mit Folgen

Mit dem endgültigen Beschluss zur Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge steht fest: Pensionisten in Österreich müssen ab 2025 mit teils spürbaren Einkommensverlusten rechnen. Auch wenn die Regierung mit gezielten Entlastungsmaßnahmen gegensteuert, bleibt die Maßnahme ein klarer Einschnitt in das finanzielle Leben älterer Menschen. Für Betroffene heißt es nun: genau hinschauen, nachrechnen und sich bei Bedarf beraten lassen.

Ob die beschlossenen Entlastungen die Belastungen ausreichend ausgleichen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Das Vertrauen in die langfristige Sicherung der Pensionen wird durch Maßnahmen wie diese auf eine harte Probe gestellt.

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Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]