Österreicher verreisen 2025 weniger, setzen aber verstärkt auf Kurzurlaube und heimische Ziele.
Die Reiselust der Österreicher hat im ersten Halbjahr 2025 spürbar nachgelassen. Laut Statistik Austria unternahmen die Österreicher insgesamt 11,83 Millionen Urlaubsreisen mit mindestens einer Übernachtung – das sind 3,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2024 (12,29 Millionen). Sowohl Inlands- als auch Auslandsreisen gingen zurück, was für die Tourismusbranche ein deutliches Signal ist.
Rückgang besonders bei Auslandsreisen
Während Inlandsreisen leicht um 3,0 Prozent auf 5,88 Millionen Reisen sanken, fiel der Rückgang bei Auslandsurlauben mit 4,5 Prozent auf 5,95 Millionen noch deutlicher aus. Das Verhältnis zwischen In- und Auslandsreisen blieb fast ausgeglichen (49,7 % Inland, 50,3 % Ausland), verschob sich aber leicht zugunsten des heimischen Urlaubs.
Experten führen den Rückgang auf Inflation, steigende Lebenshaltungskosten und eine zurückhaltendere Konsumstimmung nach der Pandemie zurück. Viele Österreicher greifen daher lieber auf kürzere oder regionalere Urlaube zurück.
Kurzurlaube bleiben beliebt
Trotz des Rückgangs bleibt die Beliebtheit von Kurzreisen ungebrochen. Reisen von ein bis drei Nächten machten 56,6 Prozent aller Urlaube aus (6,7 Millionen Reisen), während Haupturlaube mit mindestens vier Nächten bei 5,1 Millionen lagen (43,4 %). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Kurzurlaube um 4,0 Prozent, die Haupturlaube gingen um 3,5 Prozent zurück.
Favoriten unter den Reisezielen
Italien bleibt das beliebteste Auslandsziel mit knapp 20 Prozent aller Auslandsreisen. Dahinter folgen Deutschland (14,6 %), Kroatien (10,3 %) und Spanien (5,6 %). Interessant: Fernreisen außerhalb Europas und der Türkei nehmen weiterhin zu – von 7,0 % im Jahr 2023 auf nun 9,1 % im Jahr 2025.
Innerhalb Österreichs bleibt die Steiermark das Top-Reiseziel. Die Region punktet mit landschaftlicher Vielfalt, kulturellen Angeboten und gut ausgebauter Infrastruktur.
Verkehrsmittel: Das Auto dominiert
Bei der Wahl des Verkehrsmittels zeigt sich, dass das Auto weiterhin unangefochten an erster Stelle steht. Insgesamt 59,6 Prozent aller Reisen wurden mit dem Auto unternommen. Inlandsreisen werden sogar zu 74,3 Prozent mit dem Auto zurückgelegt. Zugreisen steigerten sich leicht auf 21,2 Prozent, während Flugreisen bei Auslandsreisen mit 37,5 Prozent weiterhin führend bleiben.
Geschäftsreisen ebenfalls rückläufig
Nicht nur der private Urlaub ist betroffen: Auch Geschäftsreisen gingen deutlich zurück. Mit 1,73 Millionen Reisen sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent. Etwas mehr als die Hälfte dieser Reisen fand im Inland statt.
Regionalität und Kurzurlaube gewinnen
Die Zahlen zeigen klar: Österreicher verreisen 2025 weniger, setzen aber verstärkt auf regionale Kurzurlaube. Die Tourismusbranche sollte daher stärker auf flexible Angebote, kurze Aufenthalte und regionale Highlights setzen, um Urlauber zu gewinnen. Gleichzeitig steigt die Bedeutung von Nachhaltigkeit und kostengünstigen Reiseoptionen.