Energiepreise explodieren: Strom und Gas belasten Haushalte massiv

Gasheizungen besonders betroffen von Preisanstieg.

Kurz vor dem Start der Heizsaison zeigt sich einmal mehr: Die Kosten für Strom und Gas sind in Österreich ein wesentlicher Treiber der Inflation. Mit einem Anstieg der Teuerungsrate auf 4,1 Prozent im August wird der Druck auf Haushalte, Unternehmen und Verbraucher spürbar – und die Aussichten auf stabile Energiepreise bleiben ungewiss.

Energiepreise: Die Zahlen im Überblick

Laut einer aktuellen Auswertung der Österreichischen Energieagentur stieg der Energiepreisindex im Juli um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht liegt er sogar 4,3 Prozent höher, damit stärker als Gastronomie oder Mieten.

Strom: Während die Strompreise im Monatsvergleich leicht um 0,6 Prozent gesunken sind, liegen sie im Jahresvergleich weiterhin um 35,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Strom bleibt damit der größte Kostentreiber für Haushalte.

Erdgas: Erdgas bleibt besonders problematisch. Trotz einzelner Rückgänge in den letzten Monaten haben sich die Endkundenpreise seit 2020 fast verdoppelt. Diese Entwicklung wirkt nicht nur auf die Heizkosten, sondern auch auf Strom und Fernwärme, da zahlreiche Kraftwerke gasbasiert betrieben werden.

Fernwärme und feste Brennstoffe: Fernwärme blieb im Juli nahezu stabil (-0,1 Prozent), während Holzpellets leicht um 1,9 Prozent teurer wurden. Brennholz verzeichnete im Monatsvergleich keine Veränderung, ist aber im Jahresvergleich um 7,1 Prozent günstiger.

Treibstoffe und Heizöl: Diesel verteuerte sich im Juli um 2,8 Prozent, Superbenzin um 1,1 Prozent. Auf Jahressicht liegen beide Treibstoffe jedoch unter dem Vorjahreswert. Heizöl stieg im Monatsvergleich um 7,1 Prozent, ist auf Jahressicht aber immer noch günstiger als im Vorjahr.

Haushalte stehen unter Druck

Die Experten der Energieagentur sprechen von einem „nachhaltigen Belastungsfaktor für Haushalte“. Besonders Erdgas wirkt dabei als Preishebel, da die Gaspreise über Ketteneffekte auch die Strom- und Fernwärmepreise nach oben treiben. Für viele österreichische Haushalte, die auf Gasheizungen angewiesen sind, bedeutet dies steigende Kosten gerade zu Beginn der Heizperiode.

Ausblick

Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich: Die Energiepreise bleiben ein zentrales wirtschaftliches Thema für Österreich. Verbraucher sollten ihre Energieverträge prüfen und mögliche Förderungen nutzen, um die finanzielle Belastung abzufedern. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, ob politische Maßnahmen und Marktanpassungen im Herbst die Preisdynamik bremsen können.

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Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]