Leistbarer Wohnraum statt Kostentreiber: Schluss mit teuren Überregulierungen!

Die neue EU-Gebäuderichtlinie sorgt für Diskussionen: Niederösterreich sagt Nein zu Vorschriften, die Bauen teurer machen und Wohnen unbezahlbar werden lassen.

Steigende Baukosten, knapper Wohnraum und immer mehr Vorschriften – während viele Menschen sich den Traum von den eigenen vier Wänden kaum noch leisten können, drohen neue Auflagen die Lage weiter zu verschärfen. Die Niederösterreichische Landesregierung will jetzt gegensteuern und stellt klar: Leistbares Wohnen muss Vorrang haben!

Neue EU-Gebäuderichtlinie birgt finanzielle Risiken

Mit der neuen EU-Gebäuderichtlinie (Richtlinie (EU) 2024/1275) sollen in ganz Europa Standards bei Energieeffizienz und Klimaschutz vereinheitlicht werden. Kritiker warnen: Werden die Vorgaben übertrieben ausgelegt, könnte das Wohnen in Österreich unbezahlbar werden.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bringt es auf den Punkt: „Wir brauchen mehr leistbaren Wohnbau mit Hausverstand und keine zusätzlichen EU-Auflagen, die den Wohnbau weiter verteuern.“ Gerade in Niederösterreich seien die Bauvorschriften schon heute auf einem hohen Niveau. Weitere Verschärfungen würden vor allem Familien, junge Menschen und einkommensschwächere Haushalte treffen.

Gold-Plating: Wenn nationale Überregulierung zur Kostenfalle wird

Ein Begriff fällt dabei immer wieder: Gold-Plating. Gemeint ist damit das Übererfüllen von EU-Vorgaben durch nationale Gesetze, wodurch zusätzliche Kosten für Bauträger und private Bauherren entstehen. Genau das will Niederösterreich verhindern.

Wohnbau-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister warnt eindringlich: „Die Menschen leiden ohnehin unter hohen Baukosten. Sie verdienen pragmatische Lösungen statt unnötig komplexer Umsetzung europäischer Vorgaben.“

Laut einer Analyse der Statistik Austria haben sich die Baukosten in den vergangenen fünf Jahren um über 30 % verteuert. Ein wesentlicher Treiber: teure gesetzliche Anforderungen und steigende Energieeffizienzauflagen.

Wohnraum muss für alle leistbar bleiben

Für die niederösterreichische Landesregierung steht fest: Klimaschutz ja, aber ohne die Leistbarkeit des Wohnens zu gefährden. Mikl-Leitner und Teschl-Hofmeister setzen auf einen Mittelweg: hohe Qualität, faire Energievorgaben – aber keine überbordenden Kosten.

Bereits heute gelten in Niederösterreich hohe Standards bei Neubauten, doch das Ziel bleibt, Wohnraum zu schaffen, der auch für Durchschnittsverdiener bezahlbar bleibt. Gerade junge Familien und Alleinerziehende sollen sich laut Landesregierung auch in Zukunft Eigentum oder eine leistbare Mietwohnung leisten können.

Fazit: Wohnraum darf kein Luxus werden

Mit ihrem klaren Nein zu unnötigen Zusatzauflagen will Niederösterreich ein Zeichen setzen: Wohnraum muss ein Grundbedürfnis bleiben – kein Luxusgut. Die Balance zwischen Klimaschutz und leistbarem Wohnen ist möglich, wenn EU-Vorgaben sinnvoll und ohne kostentreibende Extras umgesetzt werden.

Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich dieser Kurs auch österreichweit durchsetzt. Für Niederösterreich gilt jedenfalls: Schluss mit Vorschriften, die vor allem den Geldbeutel belasten. Leistbares Wohnen bleibt das klare Ziel.

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Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]