Die Finanz

Schleppende Arbeitsmarkt-Integration von Ukrainern in Österreich

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Die Integration von Ukrainern gelingt in einigen Bundesländern besser als in anderen. Laut WKÖ-Experte Gleißner muss die Integration der Ukrainer in den Arbeitsmarkt vorangetrieben werden. Unternehmen, die Fachkräfte suchen, sollten das Potenzial nutzen. 

Die Integration von Ukrainern in den österreichischen Arbeitsmarkt verläuft in manchen Bundesländern schleppend. Während die westlichen Tourismusbundesländer und das Instustriebundesland Oberösterreich Integrationsraten von rund 60 Prozent aufweisen, sieht es in anderen Teilen Österreichs nicht so rosig aus. “Damit lassen wir ein wertvolles Potenzial ungenutzt, obwohl zahlreiche Branchen trotz Rezession händeringend nach Arbeitskräften suchen”, so Rolf Gleißner, Leiter der Abteilung für Sozial- und Gesundheitspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in einer aktuellen Aussendung. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.

In Oberösterreich gelingt die Integration von Ukrainern in den Arbeitsmarkt besser als in einigen anderen Bundesländern, da das Grundversorgungsrecht in Oberösterreich eine so genannte “Bemühungspflicht” enthält. “Das heißt, die Personen müssen mit dem AMS kooperieren, dessen Angebote nutzen und sich um geeignete Jobs bemühen. Dieses Erfolgsmodell sollte auch in anderen Bundesländern eingeführt werden”, so Gleißner. Die Erwerbsintegration würde sich auch durch die Überführung in die Sozialhilfe in Verbindung mit der Pflicht zu zumutbarer Arbeit verbessern, heißt es in der Aussendung weiter.

Beschäftigungshürden in vielen Bundesländern

In Niederösterreich, Kärnten und Salzburg ist neben der Grundversorgung nach wie vor nur ein Zuverdienst von 110 Euro erlaubt, obwohl bundesweit ein Freibetrag von 35 Prozent vereinbart sind. Der WKO-Experte fordert eine Beseitigung dieser Hürden.

Laut Gleißner ist auch eine Bleibeperspektive für Ukrainer notwendig, um sie für eine längerfristige Beschäftigung zu motivieren und gleichzeitig auch den Betrieben Planungssicherheit zu geben. Derzeit gibt es nur bis März 2025 eine Grundlage für den Verbleib in Österreich. Eine Bleibeperspektive wird auch von Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) gefordert. “Es braucht dringend praktikable Lösungen, um dieses wertvolle und Großteils noch unausgeschöpfte Potenzial für den Arbeitsmarkt auch tatsächlich nutzen zu können. Man muss diesen Menschen eine Perspektive bieten, dass sie auch tatsächlich in Österreich bleiben können, wenn sie am Arbeitsmarkt und damit einhergehend auch gesamtgesellschaftlich gut integriert sind“, so Neumayer in einer Aussendung des IV. Für Vertriebene aus der Ukraine seien praktikable Lösungen laut Neumayer längt überfällig.

 

 

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Caroline Lechner
Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]