Strom und Heizung zu teuer: AK fordert gezielte Entlastung

Heizkosten und Strompreise steigen – sechs von zehn spüren Belastung.

2025 brachte für viele Haushalte in Oberösterreich eine spürbare finanzielle Mehrbelastung. Mit dem Auslaufen der Strompreisbremse, der Rückkehr der Elektrizitätsabgabe auf Vorjahresniveau und dem Anstieg des Erneuerbaren-Förderbeitrags sowie weiterhin hohen Gaspreisen sind die Kosten für Strom und Wärme wieder deutlich gestiegen. Laut AK Wohnzufriedenheitsindex trifft dies insbesondere Arbeitnehmer, die ohnehin mit ihrem Einkommen nur knapp über die Runden kommen.

AK-Präsident Andreas Stangl unterstreicht die Dringlichkeit: „Landes- und Bundesregierung müssen jetzt Maßnahmen setzen, um verträgliche Energiepreise sicherzustellen.“

Sechs von zehn Arbeitnehmern spüren die Belastung

Die aktuelle Erhebung zeigt, dass für sechs von zehn Arbeitnehmern in Oberösterreich die zusätzlichen Kosten seit Jahresbeginn spürbar sind. Besonders hart trifft es jene, die Fernwärme beziehen: Hier berichten deutlich mehr Menschen von finanziellen Belastungen. Jeder sechste Befragte gibt an, die Mehrkosten stark oder sehr stark zu spüren.

Die steigenden Energiepreise wirken sich damit direkt auf den Alltag aus: Budgetkürzungen bei Lebensmitteln, weniger Spielraum für Freizeitaktivitäten und steigender Druck auf Familienhaushalte sind die Folge.

Politische Maßnahmen dringend gefordert

Die Befragten sprechen sich deutlich für politische Eingriffe aus: 84 Prozent halten staatliche Maßnahmen für notwendig. Besonders favorisiert werden Mietabschläge bei schlecht gedämmten Wohnungen, um die höheren Betriebskosten abzufedern. Acht von zehn Befragten sehen darin eine sinnvolle Lösung.

Die AK Oberösterreich fordert daher:

  • Anpassung des Heizkostenzuschusses: Öffentliche Unterstützungen sollen gezielt Haushalten helfen, die sich Heiz- und Betriebskosten nicht mehr leisten können.

  • Mietabschläge bei schlechter Dämmung oder fossiler Heiztechnik: Mieter haben keinen Einfluss auf Heizsystem oder Dämmqualität – daher sollen Vermieter bei mangelhafter Ausstattung zur Verantwortung gezogen werden.

  • Bessere Rahmenbedingungen bei Fernwärme: Transparente Vertragsbedingungen, Preiskontrollen, unabhängige Beratung und effektive Rechtsdurchsetzung sollen Konsumenten vor überhöhten Preisen schützen.

Handlungsbedarf für leistbare Energiepreise

Die steigenden Strom- und Wärmepreise treffen Arbeitnehmer in Oberösterreich hart. Ohne gezielte politische Maßnahmen drohen deutliche Einschnitte im Haushalt und zunehmende soziale Ungleichheit. Die AK setzt sich klar für einen leistbaren Energiezugang ein – sei es durch angepasste Heizkostenzuschüsse, Mietabschläge bei unzureichender Dämmung oder stärkere Verbraucherrechte bei Fernwärme. Nur so kann gewährleistet werden, dass Energie bezahlbar bleibt und Haushalte nicht übermäßig belastet werden.

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Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]