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Halbierung der Strompreisbremse: Jeder zweite Haushalt betroffen

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Ab 1. Juli wird die Strompreisbremse halbiert. Haushalten mit einem Stromverbrauch über 2.900 kwH wird ein Vertrags- oder Anbieterwechsel empfohlen. 

Die Strompreisbremse wird ab 1. Juli von 30 Cent auf 15 Cent als Reaktion auf die Entspannung am Strommarkt halbiert. Für 80 Prozent der Haushalte besteht Handlungsbedarf. Das zeigt eine Analyse der im Vorjahr über durchblicker abgeschlossenen Festpreis-Stromverträge. Haushalte mit einem Verbrauch über der Fördergrenze von 2.900 kWh Strom sind ebenso betroffen wie jene mit geringerem Bedarf. Laut durchblicker wurde im Vorjahr knapp jeder zweite Fixtarif-Vertrag mit einem Preis von mehr als 25 Cent pro kWh abgeschlossen und liegt damit über dem Schwellenwert der Stromkostenbremse. Für diese Kundengruppe empfiehlt sich spätestens ab Juli ein Vertrags- oder Anbieterwechsel. Mit einem solchen sind Ersparnisse von bis zu 300 Euro pro Jahr möglich.

Stefan Spiegelhofer, Energieexperte vom Tarifvergleichsportal durchblicker, erklärt, dass sechs von zehn Haushalten einen mehr als 2.900 kWh Strom verbrauchen. “Das bedeutet, für jede darüberliegende Kilowattstunde ist der volle Energiepreis zu bezahlen, weshalb sich der Wechsel auf ein günstigeres Angebot lohnt. Jeder fünfte Vertrag liegt innerhalb der Fördergrenze, halt allerdings einen Festpreistarif von mehr als 25 Cent pro kWh und wird damit ab Juli nicht mehr zur Gänze von der Stromkostenbremse abgefedert.”

Preissenkungen kommen zeitverzögert an

Landesenergieversorger kaufen Energie langfristig und sind daher oft weniger flexibel als Alternativanbieter. Daher kommen Preissenkungen trotz sinkender Großhandelspreise nur zeitverzögert beim Endkunden an. Ein Tarifvergleich und Wechsel lohnen sich, sofern keine Vertragsbindung besteht. Spiegelhofer weist darauf hin, dass vor allem Float-Tarif derzeit wieder sehr attraktiv sind und bereits bei rund 10 Cent pro kWh ohne Vertragsbindung starten.  “Der Marktpreis kann hier schwanken, allerdings werden Erhöhungen auf maximal 25 Cent von der Strompreisbremse abgefedert. Fixtarife sind im Moment ab 17 Cent pro kWh netto erhältlich.”

Wird kein Tarifwechsel vorgenommen, drohen vielen Kunden ab Jahresmitte teils erhebliche Preiserhöhungen. Bei Haushalten mit 2.500 kWh Stromverbrauch und einem Durchschnittstarif von 33,9 Cent pro kWh wären das Juli jährliche Mehrkosten von 273 Euro netto, wobei hier die Netzgebühren, Steuern und Abgaben nicht einberechnet sind.  Spiegelhofer ergänzt, dass auch Haushalte unter dem Grenzwert von 2.900 kWh einen Wechsel in Betracht ziehen sollten. Ein Stromvergleich ist über die Webseite von durchblicker möglich.

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Caroline Lechner
Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]