Statistisch gesehen arbeiten Frauen in Österreich bis zum Valentinstag gratis. Von der Arbeiterkammer wird die Einkommensungerechtigkeit scharf kritisiert.
Österreich hat einen der höchsten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in der EU. Übertragen auf das heurige Jahr bedeutet dies, dass Frauen bis zum Valentinstag am 14. Februar gratis arbeiten. Oder anders gesagt: Männer müssten erst am 14. Februar anfangen zu arbeiten, um am Jahresende auf das gleiche Einkommen wie Frauen zu kommen.
AK-Präsidentin Renate Anderl fordert die Bundesregierung auf, die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz rasch umzusetzen. “Blumen und Schokolade sind nett, aber was Frauen wirklich brauchen, sind faire Entlohnung, das Schließen der Lohnschere und Rahmenbedingungen, die Chancengleichheit in allen Bereichen sicherstellen”, so Anderl in einer aktuellen Aussendung.
Gefordert wird von der Arbeiterkammer auch das Einsetzen einer Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der Sozialpartner. So soll rasch ein Maßnahmenpaket erarbeitet werden. Weiters sollen alle Betriebe ab einer Anzahl von 25 Beschäftigten verpflichtet werden, Einkommensberichte zu erstellen.
Die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz ist seit 6. Juni 2023 in Kraft. Ziel dieser ist es, das geschlechtsspezifische Lohngefälle in der EU abzubauen. Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen liegt im EU-Durchschnitt bei 13 Prozent. In Österreich ist der Gender Pay Gap um einiges höher. Hierzulande verdienen Frauen durchschnittlich 19 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.