In Österreich werden immer mehr SUVs zugelassen. Nachdem in Paris bereits höhere Parkgebühren für diese Fahrzeuge beschlossen wurden, stellt sich auch hierzulande die Frage, ob es bald zu einer Differenzierung der Parkgebühren nach Fahrzeuggröße kommen wird.
Paris hat beschlossen, die Parkgebühren für SUVs um das Dreifache zu erhöhen. Ab dem 1. September 2024 kostet fallen statt 6 Euro stolze 18 Euro an. Auch in Teilen Österreichs denkt man über ähnliche Pläne nach. Kommt es etwa bald auch hierzulande zu höheren Parkgebühren für SUVs? Geht es nach Jürgen Wagner, Pressesprecher des ÖAMTC Vorarlberg, sei es schlichtweg unmöglich, über eine Designlinie unterschiedliche Parkgebühren zu verlangen. “Das ist eine nette Idee, wird aber nicht umsetzbar sein aus unserer Sicht”, so Wagner gegenüber Vol.at. In Innsbruck sieht man die Sache etwas anders. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, kann sich Bürgermeister Georg Willi auch in der Tiroler Landeshauptstadt eine höhere Parkgebühr für schwere Autos vorstellen.
Graz verfolgt offensiv Verteuerung
In Graz könnte das Parken für SUVs und andere große Autos teurer werden – zumindest wenn es nach der grünen Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Judith Schwentner geht. Diskutiert wird, ob die Parkpickerl-Gebühren an die jeweilige Autogröße bzw. an das Gewicht angepasst werden sollen. Schwentner teilte dem Standard mit, dass dafür aber eine Gesetzesänderung durch das Land Steiermark notwendig wäre. Kurzfristig sei eine solche aber nicht umsetzbar. Denkbar sei laut Schwentner auf Nachfrage von MeinBezirk eine Volksbefragung wie in Paris oder eine Petition im Landtag.
Paris-Konzept auch in Salzburg denkbar
In Salzburg sorgt die Parkgebühr-Debatte für ordentlich Zündstoff. Die Grünen halten ein ähnliches Konzept wie in Paris für denkbar. Wie Baustadträtin Anna Schiester auf Anfrage von Salzburg24 mitteilt, wäre die Einführung von nach Fläche gestaffelten Parkgebühren für platzfressende Autos ein Schritt in Richtung Fairness, Kostenwahrheit und ein Anreiz zur Nutzung kleinerer PKW. Die Bürgerliste hat bereits Mitte Dezember 2023 einen entsprechenden Antrag eingebracht. Anrainer, Lieferanten, Handwerker und Pflegeperson sollen ebenso wie in Paris von höheren Parkgebühren ausgenommen werden. Die Salzburger ÖVP und NEOS sprechen sich hingegen klar gegen ein solches Vorgehen aus. Auch die Salzburger SPÖ hält wenig von einem solchen Konzept. Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger (SPÖ) teilte auf Anfrage von S24 mit, dass eine Kombination aus günstigen Parktickets am Stadtrand inklusive Öffi-Tickets sinnvoller sei als höhere Parkgebühren für SUVs in der Innenstadt.
Keine höhere Parkgebühren für SUVs in Wien
Eine Erhöhung der Parkgebühren für SUVs in Wien wird nicht diskutiert. Man verweist auf den Erfolg des wienweiten Parkpickerls, womit Autofahrten und insbesondere der Pendlerverkehr reduziert werden konnten. Wie das zuständige Magistrat auf Anfrage des Standard mitteilte, ist eine Erhöhung der Parkgebühren für SUVs in Wien auch in nächster Zeit nicht geplant.