Die gleichen Lebensmittel vom selben Hersteller kosten in Österreich im Schnitt um 24 Prozent mehr als in Deutschland.
Die Teuerung macht sich vor allem beim Einkaufen bemerkbar. Für die Österreicher kommt ein zusätzlicher Preisschock hinzu, denn hierzulande sind idente Markenlebensmittel im Schnitt um rund 24 Prozent teurer als in Deutschland. Selbst ohne Berücksichtigung der Mehrwertsteuer kosten die gleichen Lebensmittel in Österreich rund 21 Prozent mehr. Das zeigt ein aktueller Preismonitor der Arbeiterkammer anhand eines Warenkorbs mit 70 identischen Markenlebensmitteln, die bei vier Online-Supermärkten in Österreich und Deutschland zwischen 21. und 24. Mai 2024 verglichen wurden.
So viel mehr kostet das gleiche Lebensmittel
Einige Beispiele zeigen den enormen Preisunterschied in den untersuchten österreichischen Online-Shops im Vergleich zu Deutschland. Dabei handelt es sich um Bruttodurchschnittspreise.
Frischkäse Philadelphia (175 g) – Ö 2,49 Euro, D 1,49 Euro (Differenz 67 %)
Asia Nudeln Maggi (121 g) – Ö 2,29 Euro, D 1,39 Euro (Differenz 65 %)
Cola Eisschlecker Calippo (525 ml) – Ö 5,94 Euro, D 3,69 Euro (Differenz 61 %)
Promodo gem. Dallmayr (500 g) – Ö 10,99 Euro, D 7,49 Euro (Differenz 47 %)
Passierte Tomaten Pomito (500 g) – Ö 1,99 Euro, D 1,39 Euro (Differenz 43 %)
Almdudler PET (1 l) – Ö 1,89 Euro, D 1,64 Euro (Differenz 15 %)
Der AK Preismonitor zeigt, dass im Vergleich 61 von 70 verglichenen Lebensmitteln in Österreich teurer sind als in Deutschland. Fünf Lebensmittel waren im Durchschnitt in Österreich billiger, vier kosteten in beiden Ländern gleich viel.
“Österreich-Aufschlag” muss weg
„Der AK Preismonitor zeigt regelmäßig einen ‚Österreich-Aufschlag‘ bei Markenprodukten – den hat auch die Bundeswettbewerbsbehörde bestätigt. Dieser Aufschlag muss weg. Es kann nicht sein, dass multinationale Konzerne von Einzel- und Großhändlern, je nach Mitgliedsstaat, unterschiedliche Preise für gleiche Produkte verlangen. Diese Praxis muss endlich unterbunden werden, denn die Zeche dafür zahlen die Konsument:innen. Darum hat die AK bereits mit der EU-Kommission Kontakt aufgenommen, um sich für die Rechte der Konsument:innen einzusetzen. Wir erwarten aber auch von den zuständigen Ministern, auf EU-Ebene dafür einzutreten, dass die Österreicher:innen beim täglichen Einkauf nicht mehr benachteiligt werden“, so Tobias Schweitzer, AK Bereichsleiter Wirtschaft.
Schweitzer betont, dass auch auf nationaler Ebene Handlungsbedarf besteht. Die AK fordert seit langem eine umfassende Preistransparenzdatenbank und eine unabhängige Teuerungskommission, die alle Daten regelmäßig auswertet und kontrolliert. Gegen ungerechtfertigte Preiserhöhungen müsse vorgegangen werden.
Der AK-Preisvergleich aller untersuchten Lebensmittel mit detaillierten Ergebnissen ist auf der Webseite der AK abrufbar.
“Österreich-Aufschlag”: Markenprodukte der globalen Lebensmittelindustrie teurer