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Frauentag: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gefordert

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Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März fordert die SPÖ die Umsetzung von Lohntransparenz, eine bessere Anrechnung von Karenzzeiten und eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung. 

Frauen verdienen in Österreich nach wie vor weniger als Männer. Die Lohnschere liegt bei rund 18 Prozent, die Pensionsschere bei 40 Prozent. Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März haben SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner und SPÖ-Parteivorsitzender Andreas Babler in einer Pressekonferenz zum Thema “Halbe Halbe – Frauen verdienen mehr!” gleichen Lohn für die gleiche Arbeit durch mehr Lohntransparenz und das Schließen der Pensionsschere, etwa durch bessere Anrechnung von Karenzzeiten, gefordert.

„Wir wollen die große Ungerechtigkeit, dass Frauen für dieselbe Arbeit um fast ein Fünftel weniger verdienen, endlich beseitigen. Diese Ungerechtigkeit werden wir nicht hinnehmen!“, sagte Babler. Die SPÖ kämpfe dafür, Frauen ihre Rechte zu garantieren und für Respekt gegenüber Frauen, so Babler. „Ich will nicht erst mit 90 unserer Tochtergeneration sagen, wir haben es geschafft. Wir werden diese Ungerechtigkeit jetzt beseitigen!“

Gesellschaftliche Rollenzuschreibungen

Frauen arbeiten oft Teilzeit, weil es nicht überall ganztägige Kinderbetreuungsplätze gibt und weil der Mann besser verdient. Zudem übernehmen sie den Großteil der Care-Arbeit. Da der Teilzeitverdienst deutlich geringer ist, rutschen Frauen häufiger in die Altersarmut. Babler plädiert für eine Arbeitszeitverkürzung, die er etwa in der Pflege schrittweise durchsetzen will: “Wenn die Vollzeit auf 35 Stunden in der Woche verkürzt ist, können viele Frauen Vollzeit arbeiten und sich mehr Männer an der Care-Arbeit beteiligen”.

Da vor allem Frauen stark von Altersarmut betroffen sind, fordert SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner für Pensionistinnen “gleichberechtigte Teilhabe”. Ein wichtiger Schritt sei die bessere Anrechnung von Karenzzeiten. Das fiktive Einkommen, das der Anrechnung von Karenzzeiten in der Pension zugrunde liegt, müsse angehoben werden.

Holzleitner verweist auch auf Lohntransparenz als wichtigen Hebel für faires Einkommen. „Österreich soll zu den Vorreiterländern gehören, die die Lohntransparenz vollumfänglich umsetzen“, so Holzleitner. Als gutes Beispiel für funktionierende Lohntransparenz wird das isländische Modell genannt, wo sich Unternehmen für ungleiche Bezahlung rechtfertigen müssen. Wird die ungleiche Bezahlung nicht beseitigt, werden Strafen fällig. „Die Lohnschere wurde in Island schnell geschlossen”, so die SPÖ-Frauenchefin.

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Caroline Lechner
Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]