Aufgrund der massiven Teuerung und der fehlenden Inflationsanpassung liegt das Arbeitslosengeld nur knapp über 50 Prozent des letzten Nettoeinkommens.
ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Ingrid Reischl spricht sich für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes aus, da dieses aufgrund der massiven Teuerung und der Nicht-Anpassung an die Inflation in Realität nur knapp über 50 Prozent des letzten Nettoeinkommens betrage. In einer Aussendung des ÖGB wird zudem auf eine aktuelle Berechnung des Momentum-Instituts verwiesen, wonach das durchschnittliche Arbeitslosengeld mit 1.091 Euro um rund 300 Euro unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt.
„Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt weiter und gleichzeitig verlangt die Wirtschaft nach immer mehr Fachkräften aus Drittstaaten. Irgendetwas stimmt hier nicht“, so Reischl. Wie es in der Aussendung weiter heißt, habe auch die Finanzpolizei diesen Eindruck gehabt, nachdem diese zahlreiche Verstöße in Skigebieten in der Steiermark, Kärnten und Westösterreich aufgedeckt hat.
„Es sind nicht nur ‚einige schwarze Schafe‘ wie immer wieder behauptet wird, sondern ‚fast jeder zweite kontrollierte Betrieb, der nicht gesetzestreu agiert‘. Hier geht es um illegale Beschäftigung, Abgabenbetrug und Steuerhinterziehung. Das sind keine Kavaliersdelikte“, betont Reischl. „Und gerade in dieser Branche werden häufig Arbeitnehmer:innen gesucht. Das kann angesichts dieser Fakten niemanden wundern!“
Arbeitnehmer im Tourismus besonders betroffen
Im Tourismus Beschäftigte seien nicht nur häufiger von schlechten Arbeitsbedingungen betroffen, sondern kämen aufgrund der saisonalen Beschäftigung auch häufiger mit ihrem Arbeitslosengeld nicht aus. Reischl fordert daher eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes.
Was es derzeit wirklich dringend braucht, das sind „höhere Strafen, wenn Arbeitnehmer:innen ihr Einkommen vorenthalten wird, verbesserte Arbeitsbedingungen, gerade im Tourismus und eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate sowie eine jährliche Valorisierung“, zählt Reischl abschließend auf. Was es weiters brauche sind „höhere Strafen, wenn Arbeitnehmer:innen ihr Einkommen vorenthalten wird, verbesserte Arbeitsbedingungen, gerade im Tourismus und eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate sowie eine jährliche Valorisierung“, so die ÖGB Bundesgeschäftsführerin.