Die E-Control hat die Gasnetzentgelte für das kommende Jahr 2026 veröffentlicht: Haushaltskunden müssen im österreichweiten Durchschnitt mit 18,2 Prozent höheren Netzentgelten rechnen – das entspricht rund 6 Euro pro Monat für einen durchschnittlichen Gasverbrauch von 15.000 Kilowattstunden.
Alfons Haber, Vorstand der E-Control, erklärt: Die Novellierung der Netznutzungsentgelte basiert auf einem Mengengerüst mit deutlich gesunkener Abgabemenge. Um witterungsbedingte Effekte zu glätten, wird die Tarifierungsmenge auf dem Mittel der letzten drei Jahre berechnet, was trotzdem zu spürbaren Kostensteigerungen führt.
Gründe für die Entgeltsteigerung
Die Erhöhung hat mehrere Ursachen:
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Rückläufiger Gasverbrauch: Weniger Einsatz in Kraftwerken, wirtschaftliche Entwicklung und der Umstieg auf alternative Energieträger im Wärmebereich reduzieren die abgerechnete Menge.
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Vorgelagerte Kosten: Höhere Fernleitungsentgelte wirken sich direkt auf die Netzentgelte aus.
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Mengenrisiko für Endkunden: Seit 2025 tragen Haushalte selbst das Mengenrisiko, wodurch Rückgänge bei Transitmengen zu höheren Kosten führen.
Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control, ergänzt: „In den Bundesländern Steiermark, Kärnten, Burgenland und Niederösterreich steigen die Gasnetzentgelte überdurchschnittlich an. Hier haben Mengenrückgänge und höhere vorgelagerte Netzkosten zu Kostensteigerungen geführt.“
Netzebene 2 besonders betroffen
Die Entgelte steigen in allen Netzbereichen, besonders deutlich jedoch auf der Netzebene 2, die stark vom Kraftwerkseinsatz abhängig ist. „Da sich die Mengen der Netzebene 2 zum Vorjahr reduziert haben, sind heuer Entgeltsteigerungen notwendig. Hinzu kommt, dass die Erhöhung der Fernleitungsentgelte für die Kund:innen der Netzebene 2 einen höheren tariflichen Effekt hat, als für die Kund:innen der Netzebene 3“, so Urbantschitsch.
Im Durchschnitt für größere Kunden mit 90 GWh Energie liegt die Erhöhung bei 26,8 Prozent im Vergleich zu 2025.
Was Verbraucher beachten sollten
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Haushalte sollten ihre Gasrechnung prüfen und den Verbrauch optimieren, z. B. durch effizientes Heizen oder Dämmmaßnahmen.
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Regionale Unterschiede beachten: In Bundesländern wie Steiermark, Kärnten, Burgenland und Niederösterreich ist die Erhöhung besonders stark.
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Alternative Energiequellen und Förderungen prüfen, um die Kostensteigerung abzufedern.
Es wird empfohlen, regelmäßig aktuelle Tarife zu vergleichen, da die Netzentgelte nur einen Teil der Gesamtkosten ausmachen – hinzu kommen Gaslieferkosten, Steuern und Abgaben.
Steigende Netzentgelte belasten Haushalte
Die Erhöhung der Gasnetzentgelte ab 2026 trifft vor allem Haushalte mit Gasheizung. Bewusster Energieverbrauch, regionale Tarifinformationen und die Nutzung von Förderungen sind entscheidend, um die Kostensteigerung abzufedern. Verbraucher sollten sich frühzeitig informieren und prüfen, welche Maßnahmen möglich sind, um die monatliche Belastung zu reduzieren.