Die Finanz

ORF-Beitrag: Auch Unternehmen müssen zahlen

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Der neue ORF-Beitrag sorgt für Diskussionen und Kritik. Denn seit Jahresbeginn müssen alle Haushalte für den ORF zahlen. Auch Unternehmen sind betroffen. 

Kommunalsteuerpflichtige Unternehmen sind seit 1. Jänner 2024 zur Bezahlung des neuen ORF-Beitrags verpflichtet. Wie hoch die Gebühr ausfällt, hängt von der Summe der Arbeitslöhne je Gemeinde und Jahr ab. Hinzu kommt je nach Standort noch die Entrichtung der Landesabgabe. Kein ORF-Beitrag ist von jenen Unternehmen zu bezahlen, die nicht kommunalsteuerpflichtig sind, was in der Regel bei Ein-Personen-Unternehmen der Fall ist. Auch Betriebsstätten von Unternehmen, die aufgrund ihrer Tätigkeit von der Kommunalsteuer befreit sind, müssen keinen ORF-Beitrag entrichten. Darunter fallen etwa Pflegeheime, gemeinnützige Vereine und Heime für Auszubildende.

Maximal 100 ORF-Beiträge pro Monat

Für Unternehmen kann der ORF-Beitrag sehr hoch ausfallen, wobei die Obergrenze bei 100 ORF-Beiträgen pro Kalendermonat liegt. Dazu kommt dann noch die entsprechend anfallende Landesabgabe. Wie hoch der ORF-Beitrag für ein Unternehmen ausfällt ist von der Bemessungsgrundlage abhängig. “Die Staffelung des ORF-Beitrags basiert auf der Summe der Arbeitslöhne, die im vorangegangenen Kalenderjahr an Dienstnehmer in den in der Gemeinde gelegenen Betriebsstätten gewährt wurden”, heißt es von Seite des ORF-Beitrags Service (OBS).

  • Bemessungsgrundlage bis 1,6 Mio. Euro: Ein ORF-Beitrag
  •  Bemessungsgrundlage bis 3 Mio. Euro: Zwei ORF-Beiträge
  •  Bemessungsgrundlage bis 10 Mio. Euro: Sieben ORF-Beiträge
  •  Bemessungsgrundlage bis 50 Mio. Euro: Zehn ORF-Beiträge
  •  Bemessungsgrundlage bis 90 Mio. Euro: Zwanzig ORF-Beiträge
  •  Bemessungsgrundlage über 90 Mio. Euro: Fünfzig ORF-Beiträge

Viele Unternehmen befürchten massive Kosten

Die neue Regelung führt dazu, das viele Unternehmen weitaus mehr für den ORF bezahlen müssen, als dies bisher der Fall war. So musste bislang nur einmal pro Standort die GIS-Gebühr entrichtet werden. Hat ein Unternehmen beispielsweise drei Standorte in Österreich, musste die GIS-Gebühr drei Mal bezahlt werden. Seit Jahresbeginn sieht das ganz anders aus.

Wie die Kleine Zeitung kürzlich berichtet hat, muss ein Unternehmen mit Hauptsitz in Klagenfurt und vier weiteren Standorten in Österreich nun 100 Mal die neue ORF-Gebühr bezahlen. Der Geschäftsführer der betroffenen Firma erklärt gegenüber der Kleinen Zeitung, dass er aufgrund der Kommunalsteuerpflicht seines Unternehmens, 2024 für jeden einzelnen Mitarbeiter den ORF-Beitrag bezahlen müsse. Insgesamt wären das 170 Beiträgen. Zahlen müsse er aber aufgrund der Deckelung “nur” 100 Mal. Dass dabei eine hohe Endsumme rauskommt, steht außer Frage.

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Caroline Lechner
Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]