Österreichs Bürger müssen sich warm anziehen: Ab Sommer 2025 treten gleich mehrere Preis- und Gebührenerhöhungen in Kraft. Der Grund ist klar – das Budgetdefizit zwingt die Regierung zu harten Sparmaßnahmen. Doch was genau wird teurer? Wer ist betroffen? Und welche Erhöhungen kommen erst noch?
Was bereits teurer geworden ist
Bereits mit Juni 2025 haben erste Maßnahmen des Sparpakets gegriffen. Besonders spürbar ist die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für Pensionisten: Der Beitragssatz steigt von 5,1 auf 6 Prozent. Laut Berechnungen der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) bedeutet das für viele Pensionisten ein jährliches Minus von rund 170 bis 180 Euro netto.
Diese Gebühren steigen ab Juli
Mit Juli wird eine ganze Welle an Bundes- und Verwaltungsgebühren erhöht. Die Preissteigerungen betreffen viele Lebensbereiche – von alltäglichen Dokumenten bis hin zu besonderen Verwaltungsakten:
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e-Card-Servicegebühr: steigt auf 25 Euro (+11,20 €)
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Reisepass: kostet künftig 112 Euro (+36,10 €)
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Führerschein: erhöht sich auf 90 Euro (+29,50 €)
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Staatsbürgerschaftsantrag: künftig 163 Euro (+37,40 €)
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Namensänderung: verteuert sich deutlich auf 567 Euro (+184,40 €)
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Gerichtseingaben: steigen auf 340 Euro (+100 €)
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Personalausweis: kostet bald 91 Euro (+29,50 €)
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Zulassungsschein: erhöht sich auf 178 Euro (+58,20 €)
Diese Anpassungen erfolgen im Rahmen einer sogenannten “rückwirkenden Valorisierung”, die laut Finanzministerium dazu beitragen soll, das Budget nachhaltig zu sanieren.
Auch das Klimaticket wird deutlich teurer
Für umweltbewusste Pendler gibt es ebenfalls eine weniger erfreuliche Nachricht:
Das Klimaticket wird ab August 2025 von 1.095 Euro auf 1.300 Euro erhöht. Eine weitere Erhöhung um 100 Euro ab 2026 ist bereits fix geplant. Damit verliert das Ticket deutlich an Preisattraktivität – gerade in Zeiten, in denen umweltfreundliche Mobilität gefördert werden sollte.
Förderungen fallen weg: Weitere Belastung für Konsumenten
Neben den Erhöhungen gibt es auch Streichungen bestehender Begünstigungen. Dazu zählen:
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Wegfall der Umsatzsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen
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Abschaffung der Steuerbefreiung für Elektroautos
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Ende des Gratis-Klimatickets für 18-Jährige
Gerade in der Energie- und Umweltpolitik ist das ein herber Rückschritt, der Konsumenten wie auch Anbieter gleichermaßen trifft.
Bürger zahlen die Sanierung mit
Das Budget muss saniert werden – das ist unbestritten. Doch viele dieser Maßnahmen treffen breite Bevölkerungsschichten direkt im Alltag: beim Arztbesuch, bei Behördengängen, in der Mobilität. Besonders Menschen mit niedrigerem Einkommen, Familien und Pensionisten spüren die Effekte.
Die kommende Plenarsitzung des Nationalrats wird die Beschlüsse wohl offiziell absegnen – große Änderungen sind nicht zu erwarten. Klar ist: Die Bürgerinnen und Bürger leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Budgetsanierung – ob sie wollen oder nicht.