Wer im Urlaub mit Bankomat- oder Kreditkarte zahlt oder Geld abhebt, kann schnell in eine kostspielige Spesenfalle tappen – vor allem außerhalb der Eurozone.
Die Urlaubssaison läuft auf Hochtouren – doch mit Sonne, Strand und Sightseeing lauert auch eine Spesenfalle, die vielen Reisenden gar nicht bewusst ist: Das Bezahlen oder Abheben mit Plastikkarten im Ausland kann ordentlich ins Geld gehen. Besonders außerhalb der Eurozone entstehen schnell Zusatzkosten von mehreren Euro pro Transaktion.
Die Arbeiterkammer Wien (AK) hat auf die Ergebnisse eines aktuellen Tests aufmerksam gemacht. Dabei wurden die Kosten für Kreditkarten, Debitkarten und Prepaid-Karten unter die Lupe genommen – mit zum Teil alarmierenden Ergebnissen.
Kreditkarte oder Bankomatkarte: Was ist günstiger im Urlaub?
In Ländern wie Italien, Spanien oder Frankreich ist die Verwendung von Debitkarten in der Regel unproblematisch – hier fallen beim Bezahlen meist keine Spesen an. Allerdings können je nach Kontomodell sogenannte Buchungszeilenentgelte verrechnet werden (durchschnittlich 0,34 Euro pro Buchung).
Wird mit Kreditkarte gezahlt, ist auch im Euro-Raum Vorsicht geboten – vor allem beim Bargeldbezug: Bis zu 3,3 % oder mindestens 2,50 bis 4 Euro können pro Abhebung anfallen.
In der Türkei, Großbritannien & Co. wird’s richtig teuer
Sobald es in ein Nicht-Euro-Land geht, steigen die Spesen deutlich – unabhängig davon, ob mit Kredit- oder Debitkarte gezahlt wird. Der AK-Test zeigt:
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Kreditkarte, Zahlen: 1,65 %–2 %,
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Kreditkarte, Abheben: 3 %–3,3 % plus 2 % Manipulationsgebühr,
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Debitkarte, Zahlen: Ø 0,75 % + 1,09 Euro,
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Debitkarte, Abheben: Ø 0,75 % + 1,82 Euro.
Wer etwa in der Türkei mit der Kreditkarte 400 Euro in der Landeswährung abhebt, zahlt bis zu 20 Euro Spesen – Wechselkursverluste noch nicht mitgerechnet. Bei Prepaid-Karten sieht es kaum besser aus, wie card complete und PayLife zeigen.
Achtung bei der Währungsumrechnung am Automaten
Ein weiteres Kostenrisiko: die dynamische Währungsumrechnung (DCC). Dabei wird der Betrag in Landeswährung zwar angezeigt, jedoch automatisch in Euro umgerechnet – meist zu einem schlechten Kurs und mit versteckten Gebühren. Expertentipp: Immer in Landeswährung abrechnen lassen und Angebote zur Umrechnung ablehnen.
So sparen Reisende bares Geld
Wer clever plant, kann sich viele dieser Kosten ersparen:
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Im Euro-Raum möglichst mit Bankomatkarte bezahlen
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Bargeldabhebungen mit Kreditkarte vermeiden
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In Nicht-Euro-Ländern Automaten auf Zusatzspesen prüfen
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DCC immer ablehnen – lieber in Landeswährung bleiben
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Vor Reiseantritt Kosten der eigenen Karte bei der Bank abfragen
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Nur größere Beträge abheben, um Mindestspesen zu minimieren
Vor dem Urlaub Spesencheck machen lohnt sich
Wer im Ausland mit Karte zahlt oder Bargeld abhebt, sollte nicht nur an PIN und Limit denken – sondern auch an die versteckten Gebühren. Vor allem außerhalb der Eurozone können selbst Kleinstbeträge mit saftigen Aufschlägen verbunden sein. Ein kurzer Blick auf die Konditionen der eigenen Bank oder Kreditkarte kann sich daher doppelt auszahlen – buchstäblich.