Die Finanz

Wien Energie plant weitere Senkung der Strom- und Gaspreise

Pixabay

Mit 1. April hat Wien Energie die Strom- und Gaspreise gesenkt. Eine weitere Entlastung der Kunden ist geplant.

Wien Energie hat mit 1. April 2024 die Preise für Strom und Gas für mehrere Tarife gesenkt. Der Energieversorger kündigt an, das nach aktuellen Prognosen schon bald weitere Entlastungen folgen könnten. Bereits im Juli sollen die Strom- und Gaspreise erneut gesenkt werden.

Wien das Unternehmen in einer Aussendung informiert, befindet sich der Großteil der Kunden derzeit in einer Preisgarantie bis Sommer 2024. Für jene Kunden, deren Preisgarantie bis dahin ausläuft und die sich nicht gebunden haben, soll der Strompreis nach aktuellen Prognosen aufgrund der positiven Indexentwicklung automatisch um 55 Prozent gesenkt werden. Haushalte, die sich im Vorjahr für das Angebot mit einjähriger Bindung entschieden und somit bereits seit einem Jahr einen günstigen Strompreis haben, sollen von einer voraussichtlichen Senkung um 6 Prozent pofitieren. Auch die Gaspreise sollen im Sommer je nach Vertrag um rund 10 bis 20 Prozent sinken.

Für die zusätzlichen Tarifmaßnahmen nimmt der Energieversorger rund 50 Millionen Euro in die Hand. Auch 2024 stellt Wien Energie wieder 12 Millionen Euro für ein Sozialpaket zur Verfügung. Damit werden Kunden in schwierigen finanziellen Situationen über soziale Einrichtungen unterstützt.

Entlastungsmaßnahmen bei Fernwärme

Wien Energie setzt die Entlastungsmaßnahmen des Vorjahres bei der Fernwärme fort und hat dafür heuer 140 Millionen Euro reserviert. Wie es in der Aussendung des Energieversorgers heißt, liegen die Fernwärmekosten damit auf dem Niveau der Entwicklung des Verbraucherpreisindex seit 2016 und entsprechen der allgemeinen Inflationsentwicklung. Im österreichweiten Vergleich liege der Fernwärmepreis in Wien im unteren Drittel.

Geld zurück für Strom- & Gaskunden: Ausgleichszahlung online beantragen

Rekord-Investitionsprogramm bis 2029 geplant

Wien Energie will bis 2029 ein Rekordinvestitionsprogramm umsetzen und dafür 2,6 Milliarden Euro investieren. Davon sollen rund eine Milliarde Euro in den Ausbau von Sonnen-, Wind- und Wasserkraft fließen, rund 800 Millionen Euro in erneuerbare Wärmeerzeugung und Kreislaufwirtschaft. Rund 260 Millionen Euro sind für den Ausbau der Fernwärme, Fernkälte und dezentrale Erzeugung vorgesehen, weitere rund 260 Millionen Euro für Digitalisierung, Innovation, E-Mobilität und Telekommunikation und rund 320 Millionen Euro sollen in die Versorgungssicherheit fließen.

Unabhängigkeit von Russen-Gas

Das Energieunternehmen teilt mit, dass mit Hochdruck daran gearbeitet wird, Wien unabhängig von russischem Erdgas zu machen. Da Wien Energie selbst kein Gasimporteur ist, ist der Bezug von Erdgas nicht-russischer Herkunft nur über individuelle Lieferverträge möglich, bei denen die Handelspartner die Mengen separat beschaffen. Im Jahr 2023 hat Wien Energie auf diese Weise 2,5 Terawattstunden nicht russisches Erdgas zugekauft. Für die kommende Heizperiode würden bereits Gespräche mit Handelspartnern geführt.

Teilen:
Caroline Lechner
Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]