Eigenheim versichern gegen Naturkatastrophen: Das solltest du unbedingt wissen

Naturgewalten nehmen zu – und viele Häuser sind schlecht versichert.

Extremwetter, Hochwasser, Muren und Hagelstürme: Naturkatastrophen nehmen in Österreich spürbar zu – und treffen Hausbesitzer immer häufiger völlig unvorbereitet. Der Grund? Viele sind entweder nicht oder nur unzureichend gegen Naturgefahren versichert. Dabei kann schon ein einzelner Starkregen massive Schäden anrichten – und ohne passenden Schutz bleibt man schnell auf den Kosten sitzen.

Warum die klassische Versicherung oft nicht ausreicht

In einer aktuellen Analyse von durchblicker, Österreichs größtem Vergleichsportal, wird deutlich: Die Mehrheit der Österreicher hat entweder keinen oder nur einen sehr eingeschränkten Schutz gegen Naturkatastrophen abgeschlossen. Die Deckungssummen liegen bei Standard-Polizzen meist zwischen 3.000 und 7.500 Euro – viel zu wenig, wenn ein Totalschaden am Gebäude eintritt.

Laut Martin Spona, CEO von durchblicker, ist das Risiko einer massiven Unterversicherung hoch:

„Je höher die Deckungssumme, desto höher ist natürlich die Prämie. Was viele zusätzlich unterschätzen ist die Tatsache, dass selbst die Höchstgrenze einen Totalschaden […] nicht abdeckt.“

Erweiterter Schutz: Was bedeutet das konkret?

Viele Versicherer bieten zusätzlich zum Basisschutz einen sogenannten „erweiterten Naturgefahren-Schutz“ an. Dieser deckt außergewöhnliche Katastrophen wie Hochwasser, Muren oder Lawinen ab. Der Haken: Nur etwa 25 % der Versicherungsnehmer wählen diesen Zusatzbaustein, obwohl er in vielen Fällen unverzichtbar ist.

Mit erweitertem Schutz können sich die Höchstentschädigungsgrenzen auf bis zu 30.000 Euro oder mehr erhöhenm was im Ernstfall existenzsichernd sein kann. Bei einigen wenigen Anbietern sind höhere Versicherungssummen möglich.

Achtung Risikozone: Versicherung kann verweigert werden

Wer in einer sogenannten Hochrisikozone wohnt – etwa HQ30, HQ100 oder HQ300 laut HORA –, hat es besonders schwer. Manche Anbieter verweigern in solchen Gebieten den erweiterten Schutz komplett oder verlangen deutlich höhere Prämien. Positiv: Für Zonen wie HQ30 gibt es mittlerweile wieder Versicherer, die bereit sind, erweiterten Schutz anzubieten – allerdings zu Jahresprämien von bis zu 1.500 Euro.

Problematisch wird es außerdem, wenn bereits ein Schaden eingetreten ist. In solchen Fällen können Versicherer kündigen – was den Wechsel zu einer neuen Versicherung erschwert oder unmöglich macht.

Wie viel kostet guter Schutz – und worauf muss ich achten?

Die Kosten schwanken stark. Ein Beispiel:

  • Wohnung in Deutschfeistritz (nicht gefährdet):
    – Standard: ab 100 €
    – Erweitert: ab 148 €

  • Haus in HQ30-Zone:
    – Erweitert: ab 1.495 € jährlich

Deshalb gilt: Preise vergleichen und Polizzen regelmäßig überprüfen. Oft reicht ein Anbieterwechsel aus, um bei besserer Leistung sogar günstiger zu fahren.

Nur wer vorbereitet ist, schützt sich vor dem finanziellen Absturz

Ob Starkregen oder Schlammlawine – extreme Wetterlagen sind längst keine Ausnahme mehr. Wer sein Eigenheim liebt, sollte es auch richtig absichern. Denn Schäden durch Naturkatastrophen sind teuer, häufig nicht ausreichend gedeckt – und in Risikozonen kaum noch versicherbar.

Unser Tipp:
Prüfe jetzt deine aktuelle Versicherung, wähle wenn möglich den erweiterten Schutz und vergleiche regelmäßig Anbieter. Wer heute richtig vorsorgt, kann morgen ruhig schlafen – selbst wenn es draußen tobt.

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Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]