AK Preismonitor: Drogerieartikel in Österreich bis zu 129 % teurer als in Deutschland

Österreich-Aufschlag bei Drogerieprodukten: Konsumenten zahlen drauf.

Wer in Österreich Drogerieprodukte wie Gesichtswasser, Seife oder Klarspüler kauft, muss dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen als Kunden im Nachbarland Deutschland. Der aktuelle AK Preismonitor zeigt: Bei 97 identen Produkten aus zehn Online-Shops zahlen Konsument:innen in Österreich im Schnitt rund 23 Prozent mehr, Spitzenwerte erreichen bis zu 129 Prozent.

Die Ergebnisse stammen aus einer Preisvergleichsstudie der Arbeiterkammer (AK), die Anfang Oktober 2025 durchgeführt wurde. Dabei wurden Markenprodukte wie Garnier, Palmolive, Sebamed oder Hansaplast online bei österreichischen und deutschen Shops verglichen.

„Die Preisunterschiede zwischen Österreich und Deutschland für idente Produkte sind – auch umsatzsteuerbereinigt – nach wie vor extrem. Diese Praxis gehört abgestellt, denn die Zeche dafür zahlen die Konsument:innen, kritisiert AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

Die teuersten Drogerieprodukte im Vergleich

Produkt / Marke Österreich (Ö) Deutschland (D) Differenz
Gesichtswasser / Garnier (200 ml) 6,13 € 2,67 € 129 %
Sensitive Strips / Hansaplast (20 Stk) 5,62 € 2,47 € 128 %
Flüssigseife / Palmolive (300 ml) 2,59 € 1,33 € 95 %
Bodymilk / Sebamed (200 ml) 7,34 € 3,97 € 85 %
Klarspüler / Somat (750 ml) 4,11 € 2,35 € 75 %
48h Rollon / CD (50 ml) 3,29 € 1,97 € 67 %
Seife / Nivea (100 g) 2,42 € 1,47 € 65 %
Mundspülung / Odol (500 ml) 4,62 € 2,97 € 56 %
Tampons / o.b. (16 Stk) 3,83 € 2,47 € 55 %
Aroma Duschgel / Weleda (200 ml) 8,97 € 5,97 € 50 %

Quelle: AK Wien

Im Durchschnitt zahlen Österreicher für die 97 verglichenen Produkte rund 502 Euro, während dieselben Produkte in Deutschland nur etwa 409 Euro kosten. Rund 90 Prozent der Drogeriewaren waren teurer als im Nachbarland.

Warum Drogeriepreise in Österreich höher sind

Die AK macht den sogenannten „Österreich-Aufschlag“ verantwortlich. Dieser entsteht durch höhere Margen, Kostenstrukturen und teilweise eingeschränkten Wettbewerb auf dem heimischen Markt.

Zgubic fordert daher ein konsequentes Eingreifen der Europäischen Kommission:

„Der Österreich-Aufschlag muss endlich weg – die Europäische Kommission muss rasch handeln und einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorlegen.“

Tipps für Konsumenten

Trotz hoher Preise gibt es Wege, beim Einkauf zu sparen:

  • Vergleich von Online-Shops in Österreich und Deutschland

  • Nutzung von Rabattaktionen und Sonderangeboten

  • Große Mengen oder Sets kaufen, die pro Einheit günstiger sind

  • Alternativen zu Markenprodukten prüfen

Der Preismonitor zeigt deutlich, dass der Preisvergleich zwischen Ländern mehr denn je lohnt. Besonders bei alltäglichen Drogerieprodukten können Konsumenten so mehrere Euro pro Einkauf sparen.

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Caroline Lechner
Journalist, Redakteur und Herausgeber. E-Mail: [email protected]