Dass der Handwerkerbonus nur online beantragt werden kann, sorgt für Kritik. Ältere Menschen und Personen ohne Internetzugang würden benachteiligt werden.
Der Handwerkerbonus, der eine Förderung von bis zu 2.000 Euro bringt, kann wie von ÖVP-Wirtschaftsminister angekündigt, nur online beantragt werden. Dazu ist eine Anmeldung über ID-Austria oder das Hochladen eines Lichtbildausweises notwendig. Die reine Online-Antragstellung stößt auf Kritik. Vor allem für ältere Menschen würde dre Zugang zur Förderung erschwert.
Unterstützung bei der Antragstellung gibt es nun von den Gemeindeämtern. Der Gemeindebund hat am 19. April 2024 angekündigt, Bürger bei der Beantragung des Handwerkerbonus zu unterstützen. „Diese Unterstützung gewährleistet, dass jeder, unabhängig von seinen digitalen Fähigkeiten und Möglichkeiten, Zugang zu dieser Förderung hat“, erklärt Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbundes in einer Aussendung.
Rund 30 Prozent der österreichischen Bevölkerung verfüge nicht über die notwendigen digitalen Kompetenzen, um Anträge online zu stellen, betont Korosec. Den Antrag für den Handwerkerbonus kann jeder mit Unterstützung der Bürgerservicestellen in den jeweiligen Gemeinden stellen. So wird sichergestellt, dass alle unkompliziert bei der Antragstellung unterstützt werden und niemand von öffentlichen Förderungen ausgeschlossen wird.
Pensionstenverband begrüßt Unterstützung
Die Unterstützung bei der Abwicklung von Förderanträgen für den Reparaturbonus wird vom unabhängigen Pensionistenverband Österreichs (PVÖ) begrüßt. „Nach unserer harschen Kritik an der Regierung, die mit ihrer „Online-Only“-Politik Menschen ohne Internetzugang systematisch ausgrenzt und diskriminiert, dürfte es eine gewisse Einsicht gegeben haben“, so Pensionistenverbands-Präsident Dr. Peter Kostelka.
Kostelka verweist auch auf aktuelle Beschlüsse auf europäischer Ebene, die alle EU-Staaten verpflichten, die gesellschaftliche Teilhabe auch für Menschen ohne Smartphone sicherzustellen. Wie es mit dem Reparaturbonus und der Förderung für den Heizungstausch weitergeht, ist laut einer Aussendung des Pensionistenverbandes Österreichs noch offen. „Auch da kann man den Bonus bzw. die Förderung nur lukrieren, wenn man ein aufwendiges Online-Antragsverfahren durchläuft. Die Regierung muss zur Kenntnis nehmen, dass man Menschen ohne Internet bzw. ohne Spartphone nicht einfach ausgrenzen und diskriminieren darf“, so Kostelka, der ankündigt, eine Klage beim Verfassungsgerichtshof zu prüfen.
Handwerkerbonus: Kritik an reiner Online-Beantragungsmöglichkeit
