Krisen, Konflikte, Konsequenzen – Energie bleibt teuer.
Auch wenn sich die Lage auf den globalen Energiemärkten seit der Energiekrise 2022 etwas stabilisiert hat, bleibt eines klar: Externe Schocks wirken sofort – und spürbar. Im Juni 2025 hat sich das einmal mehr gezeigt. Der Energiepreisindex (EPI) der Österreichischen Energieagentur stieg um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat, was vor allem auf die deutlich gestiegenen Preise für Treibstoffe und Heizöl zurückzuführen ist.
Hauptverantwortlich für diesen Anstieg: der militärische Konflikt im Nahen Osten Anfang Juni, der Risikoaufschläge bei Erdölprodukten zur Folge hatte. Die Folge für Österreichs Haushalte: Tanken wurde spürbar teurer.
Tanken zieht an – Strom leicht günstiger
Im Detail zeigt sich ein uneinheitliches Bild bei den Energiepreisen. Während Superbenzin im Monatsvergleich um 2,2 % und Diesel um 2,0 % zulegten, kletterten die Heizölpreise sogar um 2,5 %. Trotzdem bleiben alle drei Energieträger im Jahresvergleich günstiger als im Juni 2024 – ein kleiner Trost für Autofahrer und Heizölkunden.
Im Gegensatz dazu sanken die Preise für Strom (-0,4 %) und Erdgas (-0,3 %) leicht, was den Preisschub bei fossilen Energieträgern jedoch nicht ausgleichen konnte. Strom bleibt im Jahresvergleich mit +35,7 % allerdings der größte Preistreiber, vor allem durch den Wegfall staatlicher Entlastungsmaßnahmen und gestiegene Netzentgelte.
„Die globalen Energiemärkte haben sich seit dem Höhepunkt der Energiekrise 2022 zwar deutlich beruhigt, bleiben aber anfällig für externe Schocks“, erklärt Lukas Zwieb von der Österreichischen Energieagentur.
Strom und Gas leicht rückläufig – aber teuer im Jahresvergleich
Trotz des leichten Rückgangs von Strom (-0,4 %) und Erdgas (-0,3 %) bleiben diese Energieträger auf einem hohen Niveau. Besonders Strom bleibt ein Preistreiber: Im Vergleich zum Juni 2024 liegt der Preis um satte 35,7 % höher. Der Grund: Der Wegfall staatlicher Entlastungen sowie gestiegene Netzentgelte.
Übersicht: So haben sich die Energiepreise entwickelt
Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Preise der wichtigsten Energieträger im Monats- und Jahresvergleich verändert haben:
Energieträger | Juni vs. Mai 2025 | Juni 2025 vs. Juni 2024 |
---|---|---|
Strom | –0,4 % | +35,7 % |
Erdgas | –0,3 % | –9,1 % |
Brennholz | 0,0 % | –6,2 % |
Fernwärme | 0,0 % | 0,0 % |
Holzpellets | +0,7 % | –0,9 % |
Diesel | +2,0 % | –5,1 % |
Superbenzin | +2,2 % | –5,8 % |
Heizöl | +2,5 % | –9,3 % |
Verbraucherpreisindex | +0,5 % | +3,3 % |
Energiepreisindex (EPI) | +0,8 % | +3,5 % |
Quelle: Statistik Austria | Berechnung: Österreichische Energieagentur
Energiekosten bleiben volatil
Auch wenn einzelne Energieträger im Juni günstiger wurden, zeigt sich: Die Gesamtkosten für Energie steigen wieder. Besonders Autofahrer oder Haushalte, die mit Öl heizen, spüren die Teuerung direkt. Ob sich dieser Trend in den kommenden Monaten fortsetzt, hängt stark von der globalen Lage und politischen Entscheidungen ab.