Viele Haushalte können sich über satte Rückzahlungen freuen – jetzt kommt Geld vom Energieanbieter zurück aufs Konto.
Energiepreise, Gerichtsurteile und Entlastung: Was jetzt für Strom- und Gaskunden wichtig ist
Die Energiepreise in Österreich bleiben ein heißes Thema – sowohl an den Börsen als auch auf den Haushaltsabrechnungen. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Rund 300.000 Haushalte erhalten in den kommenden Monaten eine Rückerstattung zwischen 50 und 335 Euro. Hintergrund sind gerichtlich festgestellte Preiserhöhungen, die sich im Nachhinein als unzulässig herausstellten. Wer betroffen ist und wie man das Geld bekommt – hier alle wichtigen Infos im Überblick.
Warum jetzt Geld zurückkommt
Der Auslöser: Ein Vergleich des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) mit dem Energieanbieter EVN, der mehrere Tarife betrifft. Das Oberlandesgericht hatte festgestellt, dass Preiserhöhungen im September 2022 nicht rechtskonform waren. Betroffen sind die Tarife:
Optima Strom
Optima Eco
Optima Natur
Optima Eco Natur
Optima Gas
Optima Biogas
Die betroffenen Kundinnen und Kunden erhalten in den nächsten Wochen ein Informationsschreiben, das alle Details zur Rückzahlung enthält. Um das Geld zu erhalten, ist eine Anmeldung bis spätestens 31. Juli 2025 unter www.vki.at/EVN2025 erforderlich.
Betroffene
300.000 Kund:innen
Betrag
50–335 € Rückzahlung
Frist
bis 31.07.2025
Nicht nur EVN-Kunden betroffen
Auch andernorts tut sich etwas: Netz Niederösterreich hat laut eigenen Angaben bereits 90 % der Rückzahlungen an Betreiber von Photovoltaik-Anlagen durchgeführt. Hintergrund ist ein Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH) aus dem Jahr 2024 zur zu hoch angesetzten Netzzutrittspauschale.
Zudem läuft in Tirol ein weiteres Verfahren gegen den Landesenergieversorger TIWAG. Hier hatte die Arbeiterkammer (AK) geklagt – mit Erfolg: Ein Bezirksgericht urteilte, dass Preiserhöhungen aus 2022 und 2023 nicht mit dem Entlastungspaket verrechnet werden dürfen. Für viele Kunden bedeutet das: Rückzahlungen in Höhe von 300 bis 1.500 Euro stehen im Raum.
Energiepreise bleiben eine Belastung
Obwohl die Energieagentur zuletzt sinkende Preise für Rohöl gemeldet hat, bleibt die Inflation hoch – im April lag sie bei 3,1 %, unter anderem wegen der weiterhin spürbaren Energiekosten. Seit Anfang 2025 belasten zusätzlich die gestiegene Netzgebühr sowie das Ende der Strompreisbremse viele Haushaltsbudgets.
Jetzt handeln: Rückzahlung sichern & Anbieter vergleichen
Wer betroffen ist, sollte die Fristen und Bedingungen genau prüfen, um keine Rückzahlung zu verpassen. Parallel lohnt sich ein Vergleich der Strom- und Gasanbieter mehr denn je. Laut der Plattform Tarife.at sind Einsparungen von mehreren hundert Euro pro Jahr möglich – ein Anbieterwechsel ist online in wenigen Minuten erledigt.
Rückzahlung nutzen, Energieausgaben prüfen
Die aktuellen Rückzahlungen sind ein positives Signal für Konsument:innenrechte in Österreich. Sie zeigen: Wer sich wehrt – oder wer aufmerksam bleibt – kann bares Geld zurückholen. Gleichzeitig sollten Haushalte die Chance nutzen, ihre Energieverträge zu prüfen, Anbieter zu vergleichen und so dauerhaft zu sparen.
Jetzt heißt es: Informationsschreiben genau lesen, Fristen einhalten und das eigene Konto aufbessern. Denn wer nichts tut, verschenkt unter Umständen viel Geld.