Das Leben in Wien wird teurer – und das in fast allen Lebensbereichen. Ab Sommer 2025 plant die Stadt eine Reihe von Gebührenerhöhungen, die Öffi-Nutzer, Autofahrer und Touristen gleichermaßen betreffen. Hinter den geplanten Maßnahmen steckt ein zunehmender finanzieller Druck auf den städtischen Haushalt – doch was kommt konkret auf die Wiener Bevölkerung zu?
Mehrkosten für Mobilität: Jahreskarte & Parken betroffen
Ein zentrales Thema ist die angekündigte Anpassung der 365-Euro-Jahreskarte der Wiener Linien. Laut Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) sei eine Erhöhung in Planung, konkrete Zahlen nannte sie jedoch noch nicht. Auch die Parkgebühren (Parkometerabgabe) sollen steigen. Laut Novak strebt die Stadt eine „gemeinsame Anpassung“ der Mobilitätskosten an. Die Details sollen im Sommer 2025 folgen.
„Die Teuerung trifft leider auch uns. Ohne zusätzliche Einnahmen können wir unsere Infrastruktur nicht aufrechterhalten“, so Novak in der ORF-Sendung „Wien heute“.
Tourismus im Visier: Höhere Ortstaxe möglich
Neben Einheimischen könnten auch Touristen stärker zur Kasse gebeten werden. Diskutiert wird eine massive Erhöhung der Ortstaxe für Nächtigungen in der Hauptstadt. Auch Busreisen von Tagestouristen stehen zur Debatte – etwa durch neue Gebührenmodelle. Eine direkte Tagespauschale wie in Venedig ist zwar derzeit nicht geplant, wird aber nicht ausgeschlossen.
Die Maßnahme soll helfen, den Haushalt Wiens zu entlasten. Der Schuldenstand liegt aktuell bei rund 12 Milliarden Euro.
Städtische Betriebe sollen mehr liefern
Ein weiterer Baustein im Finanzplan: Mehr Dividenden aus stadteigenen Unternehmen. Vor allem von den Wiener Stadtwerken erwartet man höhere Ausschüttungen. Der U-Bahn-Ausbau, so betont Novak, bleibe trotz Sparkurs „in der ersten Ausbaustufe gesichert“.
Bund in der Kritik: Weniger Geld für Wien
In ihrer Rechnungsabschluss-Rede kritisierte Novak auch die sinkenden Bundeszuweisungen. 2024 erhielt Wien noch 7,9 Milliarden Euro, 2025 soll dieser Betrag um rund 500 Millionen Euro schrumpfen. Sie fordert eine Gegenfinanzierungspflicht des Bundes für steuerpolitische Maßnahmen – etwa bei der Abschaffung der kalten Progression.
Was bedeutet das für Wiener Haushalte?
Die geplanten Erhöhungen kommen zur Unzeit: Die Inflation hat viele Haushalte ohnehin bereits belastet, nun könnten auch alltägliche Ausgaben wie Öffi-Tickets und Parken deutlich teurer werden. Eine genaue Übersicht der neuen Preise soll bis spätestens August 2025 veröffentlicht werden.
Teurer Alltag in Sicht
Die geplanten Gebührenerhöhungen in Wien treffen viele Lebensbereiche – vom Öffi-Ticket bis zur Touristenabgabe. Während konkrete Zahlen noch ausstehen, ist klar: Die Stadt sucht dringend nach neuen Einnahmequellen, um dem steigenden Haushaltsdruck zu begegnen. Für Bürger und Besucher bedeutet das, sich rechtzeitig auf höhere Kosten einzustellen. Wer jetzt informiert bleibt und mögliche Sparpotenziale – etwa beim Parken oder bei Urlaubsbuchungen – clever nutzt, kann zumindest einen Teil der Mehrbelastung auffangen. Im Sommer wird sich zeigen, wie tief der Griff ins Börserl tatsächlich ausfallen wird.