Wie viel kostet der Führerschein in Oberösterreich wirklich? Die AK hat Preise und Leistungen von Fahrschulen verglichen.
Der Führerschein ist für viele Jugendliche ein Meilenstein, der oft schon mit dem 17. Lebensjahr beginnt. Doch wer nicht genau hinschaut, zahlt schnell mehrere hundert Euro zu viel. Denn wie eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt, unterscheiden sich die Preise für die Führerscheinausbildung je nach Fahrschule erheblich – um bis zu 571 Euro!
Ein detaillierter Preis- und Leistungsvergleich lohnt sich – denn nicht nur die Kosten, sondern auch die enthaltenen Leistungen variieren stark.
Was kostet der B-Führerschein in Oberösterreich?
Die klassische Ausbildung für die Klasse B umfasst 32 Theoriestunden und 18 Fahrstunden. Je nach Fahrschule bewegt sich der Preisrahmen zwischen 1.560 und 2.067 Euro, im Schnitt liegt der Preis bei 1.884 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise um rund 4,27 % gestiegen – Tendenz: steigend.
Auch beim beliebten L17-Modell, bei dem Jugendliche frühzeitig Fahrpraxis sammeln können, ist ein Preisvergleich sinnvoll. Die Kosten liegen hier zwischen 1.530 und 2.101 Euro, mit einem Durchschnitt von 1.902 Euro (+3,88 % im Vergleich zum Vorjahr).
Wer sich für die duale Ausbildung mit Übungstaferl entscheidet, bezahlt zwischen 1.204 und 1.717 Euro, durchschnittlich 1.522 Euro – ebenfalls mit einem Preisanstieg von fast 6 %.
Zusatzkosten nicht vergessen
Die Basispreise sind jedoch nur ein Teil der Gesamtkosten. Weitere mögliche Ausgaben:
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Fahrstunden extra: zwischen 65 und 100 Euro pro Einheit
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Perfektionsfahrten: zwei verpflichtende Fahrten nach Erhalt des Führerscheins – 170 bis 320 Euro
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Fahrsicherheitstraining: verpflichtend im ersten Jahr
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Lernunterlagen: nicht überall im Preis enthalten, bis zu 80 Euro Aufpreis
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Wiederholungsprüfungen: fallen an, wenn Theorie oder Praxis nicht bestanden werden – es sei denn, die Fahrschule bietet „Garantieprüfungen“ an
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Behördengebühren, Erste-Hilfe-Kurs, Arzthonorar: ebenfalls einkalkulieren
Tipp: Mitglieder der AK Oberösterreich erhalten 100 Euro Zuschuss für das Fahrsicherheitstraining – also unbedingt die Fördermöglichkeiten prüfen!
Transparenz? Leider nicht überall
Die AK kritisiert, dass viele Fahrschulen ihre Preise nicht online veröffentlichen – obwohl das Verbrauchern helfen würde, faire Angebote zu erkennen. Nur 20 der getesteten Fahrschulen legen ihre Preise transparent auf der Website offen. Daher wurden in Gmunden und Wels-Land bei sieben Fahrschulen die Preise anhand des Preisaushangs erhoben.
AK-Präsident Andreas Stangl fordert daher eine gesetzliche Verpflichtung zur Preistransparenz sowie einen gesetzlichen Schutz vorausgezahlter Beträge, um Fahrschüler im Falle von Insolvenzen zu schützen:
Wir fordern eine gesetzliche Absicherung der vorausbezahlten Beträge und dass alle Fahrschulen ihre Preise verpflichtend auf ihren Websites bekannt geben müssen.