Der AK-Preismonitor für Juni 2025 zeigt einen dramatischen Anstieg der Preise bei Billig-Lebensmitteln – einige Produkte sind im Jahresvergleich um bis zu 96 Prozent teurer.
Lebensmittel sind die Basisversorgung für alle – und doch wird der wöchentliche Einkauf für immer mehr Menschen zur Belastung. Die aktuellen Zahlen des AK-Preismonitors Juni 2025 sind alarmierend: Die billigsten Produkte des täglichen Bedarfs haben sich im Jahresvergleich deutlich verteuert. Besonders betroffen: Kaffee, Orangensaft, Schokolade und Butter. Damit wird deutlich – auch bei den günstigsten Marken wird weiter an der Preisschraube gedreht.
Die Preisentwicklung schlägt sich nicht nur im Geldbörserl der Konsumenten nieder, sondern verdeutlicht auch die anhaltende soziale Schieflage bei der Lebensmittelversorgung.
Bis zu 96 % teurer
Die AK erhob die Preise in je drei Wiener Filialen der Supermärkte Billa, Billa Plus, Spar und Interspar sowie der Diskonter Hofer, Lidl und Penny. Das Ergebnis ist alarmierend: 21 von 40 Produkten verzeichneten im Jahresvergleich teils massive Preisanstiege.
Produkt | Preisanstieg seit Juni 2024 |
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Bohnenkaffee | +96 % |
Orangensaft | +54 % |
Tafeläpfel | +37 % |
Schokolade | +34 % |
Tomaten | +23 % |
Butter | +22 % |
Tafelessig | +20 % |
Besonders erschreckend: Der gesamte Einkaufskorb mit den günstigsten Produkten kostete im Juni 80,86 Euro – ein Jahr zuvor lag er noch bei 72,34 Euro. Das entspricht einem Plus von fast 12 Prozent – bei Produkten, die für viele als „billigste Alternative“ galten.
Einige Produkte wurden auch günstiger
Einige Produkte wie Kartoffeln, Sonnenblumenöl oder Flüssigwaschmittel wurden laut AK leicht günstiger. Außerdem blieben sieben Artikel – etwa Mehl oder passierte Tomaten – im Preis stabil. Doch angesichts der allgemeinen Kostenlawine ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Auch der Unterschied zwischen Supermärkten und Diskontern wurde deutlich: Im Schnitt lag der Warenkorb in Supermärkten 10,2 Prozent über dem Niveau der Diskonter.
Seit 2021: Einkaufskorb um 30 Euro teurer
Besonders deutlich wird die Dimension der Preissteigerungen im Langzeitvergleich: Kostete der gleiche Warenkorb im September 2021 noch rund 51 Euro, liegt er heute bei fast 81 Euro. Das entspricht einem Plus von knapp 60 Prozent – trotz gelegentlicher Preissenkungen bei Einzelprodukten.
Langfristig besonders stark verteuert haben sich laut AK etwa:
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Bohnenkaffee: +158 %
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Orangensaft: +157 %
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Nudeln (Penne): +103 %
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Weizenmehl: +88 %
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Passierte Tomaten: +87 %
Forderung der AK: Bundesregierung muss handeln
Angesichts dieser Zahlen fordert die Arbeiterkammer (AK) einmal mehr ein klares Zeichen der Politik. Gabriele Zgubic, Konsumentenschützerin der AK, betont:
„Gerade Menschen mit geringem Einkommen, Familien, Junge und Ältere können sich selbst die billigsten Lebensmittel kaum noch leisten.“
Die Bundesregierung müsse sich endlich zu leistbaren und fairen Lebensmittelpreisen bekennen und entsprechend handeln – etwa durch gezielte Entlastungen, Preisdeckel oder verstärkte Marktregulierung.
Teure Zeiten für Sparfüchse
Wer bisher auf günstige Eigenmarken gesetzt hat, um die Haushaltskasse zu schonen, steht 2025 vor einer neuen Realität: Selbst Billigprodukte sind nicht mehr billig. Der AK-Preismonitor zeigt schonungslos, wie stark sich selbst die günstigsten Lebensmittel verteuert haben – und dass das Thema Teuerung längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
Ohne gezielte politische Maßnahmen droht der Druck auf Haushalte weiter zuzunehmen. Wer genau hinsieht, erkennt: Der Preisschock ist längst kein vorübergehendes Phänomen mehr – er ist Realität geworden.